Mit Schnauz und Stil im Ziel: 15’309 km

Ulan-Ude, so heisst also diese Stadt, die bis jetzt nur eine Buchstabenfolge auf unserer Visitenkarte gewesen ist. Irgendwie ist es noch nicht ganz greifbar, wir sind also tatsächlich angekommen in der Stadt des offiziellen Mongol-Rally-Ziels, die gleichzeitig den östlichsten Punkt unserer Reise markiert. Hier endet der offizielle Teil der Mongol Rally. Für uns geht es von nun an westwärts via Mongolei zurück. Doch jetzt gilt es erstmal, uns in die Zielfeierlichkeiten zu werfen.

Einfach so stinkig, verschwitzt, mit fettigen Haaren und lumpigen Kleidern wollen wir uns natürlich nicht im Zielraum blicken lassen. Wir fassen zwei Projekte ins Auge: Neue Kleider und neuer Gesichtsbehaarungsstyle. Zielstrebig umfahren wir das Ziel vorerst und steuern ein Sportwarengeschäft an. Wenn wir Eines in den paar Tagen Russland gelernt haben, dann ist es die Tragepflicht eines Adidas-Trainers für alle die, die sich irgendwie zu dem Land zugehörig fühlen. Wir landen in einem Adidas-Store und alle finden ein passendes Tracksuit mit den drei ominösen Streifen. Punkt 1 erledigt.

Zurück im Hostel geht es an die Barthaare. Wie gehabt, darf dies nicht mit eigenen Händen geschehen. So zeichnet sich Mätteli für Fäbels Oberlippenraupe verantwortlich, Fäbel sorgt im Gegenzug bei Mondi und Mättel für eine neue Haarpracht unter der Nase. Selbstverständlich liegen Vorher-Nachher-Fotos vor. Es gibt aber eine goldige Regel: Keiner darf vorerst seinen neuen Style sehen, sei es auf Fotos oder in einem Spiegel.

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#tripoloski in Ulan-Ude.

Fehlt nur noch eine Dusche, damit auch der stinkige Teil zumindest für einen Tag in den Hintergrund rückt. Mondi prahlt, er habe sich sogar zwei Mal eingeseift. Wir werfen uns in unsere neuen Klamotten und fahren – zugegeben etwas hibbelig – in den offiziellen Zielraum. Keine 200 Meter von unserem Hostel entfernt liegt sie vor uns, eine zurechtgebastelte Rampe aus Holz vor einem grossen Plakat „Mongol Rally 2018 – Finish Line“. Es folgt der bürokratische Teil: Deregistration beider (ja, auch von Dobloselig) Autos. Danach dürfen wir auf das Holzgestell hochfahren (Mätteli hat sich den Schlüssel geschnappt kommt die Ehre zuteil). Es folgt heiteres Posieren und Vorführen unseres neugewonnenen Styles mit dem noch stilvolleren (dreckig aber sexy) Superpanda. Sehr zur Freude der anwesenden Organisatoren und anderen Rallyteilnehmern und Rallyteilnehmerinnen.

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AM ZIEL!!!
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Schnauz und Stil halt.
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Draw me like one of your french girls.
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Platz 257 und Sieger der Herzen.

31 Pannen hat uns der Panda bis hierhin beschert – und uns trotzdem hingebracht. Wie oft haben die Pandafahrer neidisch auf den Doblo geschielt, der lediglich sechs Pannen zu verzeichnen hat. Doch nach dem Totalschaden unseres Dobloselig ist der Panda an der ihm aufgebürdeten Aufgabe gewachsen: Nach anfänglichem Husten über die letzten Höhenmeter des Pamirs und einer Erfrischungskur in Osch und Barnaul ist er (momentan, Kreuz an die Decke) nicht zu stoppen. Vergessen sind die Fluche auf die rote Warnleuchte, vergessen die kalten und nassen Fahrten durch Sibirien, kurz: Pandino, ti amiamo!

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Grüsel an der Miss-Ulan-Ude-Wahl.

 

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