Pleite mit Pannen-Panda im Pamir: 8’642 km – 10’050 km

Kilometer 8’654

Kurz nach der Grenze biegen wir kurz vor Sonnenuntergang in eine Schotterstrasse ein: Wir haben auf der Karte einen Fluss hinter einem Dorf gesehen, bei welchem wir gerne campen würden. Sofort bekommen wir einen guten ersten Eindruck vom ärmsten Land Zentralasiens. Wir werden langsamer, um einem Bauer auszuweichen, welcher Aprikosen verschüttet hat. Er winkt uns jedoch wieder zu sich und drückt uns ein paar der Früchte in die Hände. Erfreut fahren wir zum Flüsschen weiter und sind kurz ab dem riesigen Mückenschwarm erschrocken, bis wir merken, dass es sich bei dem Insekten nicht um garstige Blutsauger sondern um abertausende Libellen handelt. Noch bevor der erste Hering eingeschlagen ist, sind wir bereits von unzähligen neugierigen Tajiken umringt. Nach allgemeinem Händeschütteln und Salam Alaikums beobachten die Dorfbewohner interessiert unsere Schrottbüchsen und wie wir die Zelte aufstellen. Bevor die Sonne untergeht, dribbeln Momo, Mätteli und Moris noch ein bisschen mit den Kindern und ihrem luftleeren Fussball. Die unzähligen zirpenden und summenden Insekten in den Reisfeldern neben uns lassen uns sachte ins Reich der Träume gleiten.

444A9266
Schillernd blaues Fluggerät visiert grüne Landestation an.

Am nächsten Morgen sind wir wieder immer noch die Hauptattraktion des Dorfes. Von Jung bis Alt besuchen uns die Tajiken, lächeln uns an und posieren mit uns für Fotos. Ihr Held ist Momo, welcher seine Polaroid-Kamera auspackt und ihnen einige der Sofortbilder schenkt. Im Gegenzug versorgen uns ein paar Mammis mit frischen Äpfeln, Pflaumen und Brot.

DSC03726
Unsere Autos verstellen den Trampelpfad zur Wassertränke.
444A9301
Momo und der Vättu diskutieren squattend auf Augenhöhe.

Bevor wir unsere Zelte abbrechen, müssen alle Rallymänner auf dem Stuhl der Verschandelung Platz nehmen und ihnen wird unter dem schadenfrohen Grinsen der anderen eine möglichst verstörende Bartfrisur getrimmt. Selbstverständlich haben die armen Kerle keine Ahnung, ob sie die nächsten Wochen mit einem Hitlerschnauz oder doch eher einem flotten Neckbeard unterwegs sein werden.

Wir machen uns auf den Weg nach der Hauptstadt Dushanbe. Bereits nach wenigen Kilometern zeigt uns die Landschaft ein neues Gesicht: Die braungrünen, buschigen Ebenen werden durch karges Gebirge ersetzt. Fasziniert betrachten wir den Wandel, der sich vor unseren Augen abspielt, und ein heimeliges Gefühl kommt auf. Während unsere zwei Italiener mit Müh und Not im ersten Gang die Serpentinen heraufstöhnen, betrachten wir die Nadelbäume und schäumenden Bergbäche.

444A9518
Unsere Autos posieren auf einer Brücke über der Rhone dem Warsob.

Wären wir hier ausgesetzt worden und müssten raten wo wir sind, hätten wir wohl auf den Furka- oder Grimselpass getippt. Halb erwarten wir hinter jeder Kurve eine Bergbeiz mit einem pfeifferauchenden Ätti und einem gutmütigen Grosi, welches gerade Älplermakkaronen mit Apfelmus zubereitet. Nach langer Zeit begegnen uns auch wieder Tunnel. Hier macht sich jedoch wieder bemerkbar, dass wir 5’000 Kilometer von der Schweiz entfernt sind. Die Tunnel ähneln grossen, dunklen Schlündern mit knapper bis gar keiner Beleuchtung. In unregelmässigen Abständen tauchen plötzlich orange Männchen am Strassenrand auf, denen wir schlingernd elegant ausweichen. Einzig Mätteli ist nicht angespannt, er lauscht fröhlich dem Echo seines permanenten Hupens.

DSC03767
Manchmal hatten entgegenkommende Lastwagen sogar Licht.

Auf der Passhöhe bietet sich uns eine wunderschöne Aussicht:

444A9536
Unsere fünf schönsten Füdlis.

Kilometer 8’719

Im schattigen Tal suchen wir eine Unterkunft für die Nacht. Mangels Alternativen biegen wir zu einem grossen Anwesen neben der Strasse, vielleicht lässt uns der Besitzer ja in seinem Vorgarten unsere Zelte aufstellen. Direkt am Fluss gelegen befindet sich ein grosses, ebenes Stück Land, das mit schlanken Bäumen überzogen ist. Dazwischen sind einige Häuser und verstreute Pavillons auszumachen. Wir fahren zum Eingang und sehen einen älteren Mann, den wir lächelnd ansteuern. Mätteli fragt für uns mit Gesten und „blocha blocha ruski“ ob ein Übernachten möglich ist. Der Mann erklärt, dass das Anwesen ihm gehöre, dass wir aber gerne hier zelten dürfen. Wir verstreuen uns auf dem Grundstück um geeignete Schlafplätze zu finden. Überall finden wir halb zerfallene Zeugnisse vergangener, besserer Zeiten. Einstöckige Häuser in verschiedenen Stadien des Zerfalls stehen verstreut zwischen den Bäumen. Stillgelegte Springbrunnen liegen entlang der Flanierwege, die durch die Anlage verlaufen. Wir entdecken auch einen grossen Pool, der tatsächlich mit Wasser gefüllt ist und einigermassen gepflegt aussieht.

444A9731
Moris springt wagemutig ins kühle Ungewisse.

Bevor wir freudig ins eisige Nass hüpfen können, fährt ein Auto zu uns. Eine Familie steigt aus und der Mann erklärt, dass das Anwesen ihm gehöre, dass wir aber gerne seine Gäste sein können. Im Verlaufe des Abends begegnen uns noch weitere Männer, die das Grundstück als ihren Besitz erklären, uns aber immer nett willkommen heissen. Nachdem wir ein super Znacht genossen haben, wird es schnell dunkel und der tosende Bergbach lässt uns sofort einschlafen.

Nach einer ungewohnt kühlen Nacht springen die mutigsten unter uns in das Bassin, welches die besten Zeiten längst hinter sich hat. Dennoch oder gerade deshalb ist es wunderschön und das glasklare eisige Wasser erfüllt unsere Anforderungen an Körperhygiene bei weitem.

Anschliessend breiten wir unsere Karte in einem der Pavillons aus und besprechen bei frisch gebrühtem Kaffe und Porridge unsere Route – schliesslich wartet der berühmt-berüchtigte Pamir Highway auf uns.

444A9831
Wir sind voll analog: Mätteli zeigt und alle schauen.

Bevor wir uns auf dieses Abenteuer einlassen, fahren wir nach Dushanbe, der Hauptstadt Tajikistans. Freundlicherweise werden wir hier vom Schweizer Konsulat zu Kuchen und einem security briefing eingeladen. Dies sei nicht nur uneigennützig, erzählt uns der Sicherheitschef, denn im Falle, dass etwas schief gehen würde, wären sie die Verantwortlichen, die uns aus der misslichen Lage befreien müssten. Ihre Sorgen sind nicht ganz unbegründet, wenn man an das Attentat vor drei Wochen denkt. Dennoch sei der Pamir Highway nach wie vor eine relativ sichere Reiseroute und die allermeisten Menschen freuen sich über Touristen. Wir sollten uns am ehesten Sorgen um den Zustand unserer Autos machen, be(un)ruhigen uns die Sicherheitsbeauftragten. Bevor wir das Konsulat verlassen, erwähnt die Bernerin Corinne freundlich, dass sie hier also auch Duschen hätten. Einfach falls wir Lust hätten. Irgendwie hören wir das nicht zum ersten Mal.

DSC03795
Corinne bereitet uns auf den Pamir Highway vor.

Nach dem lehrreichen Gespräch beschliessen wir, unserem Doblo-Baby etwas mehr Bodenfreiheit zu schenken und lassen Ihn in der nächstbesten Werkstatt mit dem vertrauensvoll klingenden Namen „Great mechanic“ höherlegen.

In der Zwischenzeit schauen wir uns etwas Dushanbe an. In keinem Land bisher sahen wir das Konterfeit des Präsidenten häufiger als hier. Auffällig ist auch die Liebe der Tajiken für Blumen – nicht nur sind viele Strassen mit ausladenden Rosen- oder Tulpenbeeten gesäumt, sonder hängen an jeder zweiten Strassenecke riesige, kitschige farbenfrohe Hochglanzblumenbilder. Apropos gross: Im zentralen Part von Dushanbe steht der grösste Fahnenmast der Welt mit einer Höhe von 165 m. Er ist genau drei Meter höher als der zuvor grösste Mast in Aserbaidschan. Der Penisvergleich der zentralasiatischen Staaten findet in dem Fall wohl mittels Flaggen statt. Wir entschuldigen allfällige vorherige Behauptungen, Turkmenistan habe den Grössten. Game on.

DSC03789
165 m hoch und doch schlapp am Hängen.

In der Nacht steht ein trauriges Ereignis bevor: Joyce wird um zwei Uhr morgens bereits wieder nach Hause fliegen. Da der Doblo laut dem Great Mechanic um zehn Uhr Abends fertig sei, planten wir, uns alle in den Panda zu quetschen, zur Werkstatt zu fahren und die Hälfte von uns in den Doblitto umladen und dann mit Tschoiss ihren Abschied feiern. Nun, wir wären nicht auf der Mongol-Rally, wenn wir diesen Plan tatsächlich so umgesetzt hätten. Alles beginnt mit einer Magenverstimmung von Kevin. Wir drücken uns deshalb nur zu siebt in den Panda und und fühlen uns trotzdem wie Ölsardinen. So düsen wir zum Mechaniker und dieser meint, der Doblo sei erst am nächsten Mittag fertig – tajikisches Mechanikerehrenwort. Notgedrungen quetschen wir uns wieder in den kleinen Italiener. Die Fahrt ist recht unterhaltsam: Wenn im Panda der Rückwärtsgang eingelegt wird, kitzelt der Schalthebel jeweils dezent die Rosette einer der Personen auf dem Vordersitz. Vom Kofferraum ertönt derweil in regelmässigen Abständen die gedämpfte Stimme Mättelis mit Routevorschlägen. Körperliche Hemmungen haben wir zum Glück seit dem statistischen Erfassen der individuellen Stuhlkonsistenz nach Bristol schon lange nicht mehr. So fahren wir jedenfalls eng an eng zur Stadtmitte zurück während uns vorbeifahrende Polizisten freundlich zulächeln. Wir trinken Bier und lokalen Vodka in einer Bar, falten uns zurück in den Panda und holpern angesäuselt zum Flughafen. Dort merken wir, dass Tschoisses Flug Verspätung hat – er ist nun auf sechs Uhr früh angesetzt. Juhuu, vier Stunden länger mit Joyce! Fröhlich drücken wir uns zurück ins Auto und halten vor einem noch offenen Laden an. Joyce, Kevin und Moris erhalten vom Mättuvättu 50 Geld (ca. CHF 5.-) und die Anweisung, Proviant einzukaufen. Als der Kassierer Schnaps, Bier, Saft, Bounty und Schokolade scannt, merken sie, dass sie durch ihre limitierten Fähigkeiten in kyrillisch Waren für 60 Geld auf das Band gelegt haben. Der junge Kassierer lächelt die Mädels drei kurz an, scannt die Schokolade separat und schenkt sie ihnen dann. In einem nahen Park verdrücken wir die erbeuteten Leckereien und bringen Joyce nun endgültig zum Flughafen. Nach einem emotionalen Abschied inklusive Gruppenknuddel gehen wir unter den verstörten Blicken der Einheimischen zum Panda zurück, lassen uns ein letztes Mal die Rosette kitzeln und legen uns dann sehr erschöpft auf’s Ohr.

Kilometer 8’836

Nach einem reichhaltigen Zmorgen im Hostel (gab es für einen Aufpreis von 32 Rappen pro Person) fahren Febeler und Mätteli um 12 Uhr zum great mechanic, um den Doblo abzuholen. Dieser ist jedoch gerade noch nicht fertig. Der Chef der Garage sei eine passende Feder am suchen, meint ein Typ, den wir schlafend unter dem Auto antreffen. Neben dem demontierten Hinterrad liegen mehrere aufgeschnittene Federn als stumme Zeugen missglückter Versuche. Wir telefonieren mit dem Chef und dieser versichert uns, dass wir in einer Stunde losfahren können. Ganz sicher. Mettel und Feppel verdrehen kurz die Augen und benachrichtigen die anderen. Wir haben mit dem französischen und dem kanadischen Team abgemacht, den Pamir Highway zusammen zu fahren.

DSC03812
Ist unser grüner Flitzer bereit für den Pamir?
DSC03813
Das weisse Mutterschiff mit Bodenfreiheit wie ein Land Cruiser.

Um drei Uhr geht’s schliesslich los. Elegant schwebt der Doblo über die ersten Schlaglöcher – wir sind frohen Mutes für den Gebirgspass. Für die erste Hälfte der etwa viertägigen Etappe erwarten wir jedoch noch keine grossen Steigungen. Die Gegend ist gewohnt heiss, karg und hügelig. Gegen Abend suchen wir einen Campingort in der Einöde. Etwas skeptisch schauen wir auf das auftauchende „Zeltplatz“ Symbol unserer Offline-Karte in etwa einem Kilometer. Dort angekommen, entdecken wir wie erwartet keinen offiziellen Zeltplatz – dafür einen Schotterweg, welcher etwas abseits durch Hügel führt. Genau was wir gesucht haben! Als Bonus schlängelt sich sogar ein nicht auf der Karte markiertes Schlammflüsschen durch die Gegend. Während wir alle kurz innehalten und den schönen Ort bestaunen, springen Febeler und Moris sofort zu Drohne resp. Spiegelreflexkamera und bebildern, was es zu bebildern gibt bevor die Sonne untergeht. Wir gehen früh zu Bett, da uns Mätteli für sechs Uhr morgens unseren mittlerweile verhassten Panflöten-Weckruf „Loy Loy Loy“ angekündigt hat. Mit „wir“ sind übrigens alle zwölf Ralliers gemeint – die Kanadier und Franzosen haben sich von Anfang an kommentarlos an unseren Rhythmus angepasst und geben von sich aus keine Inputs und Ansprüche zu Pausen, Essen oder Schlafstellen.

DJI_0348
Zeltplatz in der Sandwüste.
Zeltaufbau Tajikistan
Alte Campingregel: Immer zuerst die Zelte aufstellen.

Kilometer 9’096

Nach einem müden Porridge und Bialetti-Kaffee holpern wir weiter den Hügeln entlang. Wir sind etwas hinter dem Zeitplan, deswegen möchten wir heute eine möglichst grosse Strecke hinter uns bringen. Die Gegend bleibt hügelig und karg, die Häuser um uns herum sind als lockere Verbunde zusammengewürfelt und immer einfacher aufgebaut. Die wenigsten haben Fenster eingebaut. Über weite Strecken sind ausser Feldern und einzelnen Verkaufsständen für Äpfel nichts zu sehen. Die spielenden Kinder tragen schlichte Kleider und die Erwachsenen winken uns immer freundlich zu und rufen „We welcome you to Tajikistan! We accept foreign people!“. Die Strassen werden immer steiler und die Italiener schnaufen sich die ersten Berge hinauf. Bald macht der Panda schlapp. Der Motor stirbt ohne jegliches Zutun mit einem leisen Husten ab. Dies ist genau das, was uns in Samarkand passiert ist – dort ist der Panda jedoch nach dem Abschleppen zum Mechaniker plötzlich wieder gelaufen. Nun ist keine Garage weit und breit. Also packen wir unsere Iffwiler Werkzeugkiste aus und beginnen mit der Reparatur. Wir gehen dabei äusserst routiniert vor. Nach und nach bauen wir Teile des Ansaugtrakts aus, befreien es von Wüstensand, pusten etwas darauf und bauen es wieder ein. Nach 1.5 h schrauben in der brennenden Sonne läuft der Panda wieder. Wegen uns? Wir haben keine Ahnung.

444A0544
Unter Aufsicht von Destiny schräubeln unsere Ingenieure am Panda herum.

Weiter geht die Fahrt den Berg hinauf. Am höchsten Punkt angekommen genehmigen wir uns mangels Schnaps einen lauwarmen Schluck aus einer mit Portwein angeschriebenen Flasche. Bald erreichen wir die Grenze zu Afghanistan. Während unsere Eltern zuhause beim Tracking wohl immer nervöser werden, geniessen wir die atemberaubende Landschaft. Eine holprige Strasse schlängelt sich um die Bergflanke zu unserer Linken. Rechts von uns fliesst der schlammige Grenzfluss in unterschiedlichen Gestalten. Manchmal ruhig und breit, oft auch schmal, wild und beidseitig von steilen Felsen gesäumt. Rechts vom Fluss liegt Afghanistan, wo wir vereinzelte Dörfer und manchmal badende Kinder entdecken können. Wir fahren auf der Tajikischen Seite weiter und durchqueren immer wieder kleine Dörfer, wo alle Kinder begeistert aus den Häusern auf die Strasse rennen um uns mit „Hello hello“ zuzuwinken und schmerzhafte Handschläge abholen. Dreimal werden wir vom Militär, der Polizei und paar Typen mit Gewehren an Strassensperren angehalten und unsere Passinformationen werden in ein Schulheft übertragen.

DSC03876
Streng bewacht überreicht Momo unsere Pässe.

Als wir uns später bei einem Wasserhahn neben der Strasse waschen und Jennys Kanister auffüllen, teilt uns Kanadier Justin komplett unerwartet und überhastet mit, dass sie nun ohne uns weiterfahren werden, da ihr Visum für Russland früher als unseres beginnt und sie deshalb etwas schneller unterwegs sein müssen. Seine Kollegen Alex und Brandon sind auch überrascht ab diesem Entscheid – Alex sitzt bei uns im Auto und erfährt es gleichzeitig wie wir, während Brandon den Entschluss von Kevin mitgeteilt bekommt. Wie bereits bei unseren Entscheiden fügen sich die beiden achselzuckend ihrem Schicksal. Nach den teils innigen Verabschiedungen setzen sie sich zu Justin ins Auto und düsen ab. Böse Zungen behaupten nun, dass unser Schutzpatron San Mauro diesen Gedanken in Justins Gehirn gepflanzt hat, um sicherzustellen, dass er das einzige Rallybaby bleibt.

Weiter geht’s zu neunt. Nach einem Schlagloch und einer zackigen Kurve reisst ein Spannseil auf dem Dach des Pandas und ein Ersatzrad fällt krachend vorne auf die Windschutzscheibe. Wie ein Spinnennetz breiten sich die Risse im Glas aus. Von nun an fahren wir beim Panda also mit einer zersplitterten Frontscheibe. Das Rad wird mit unserem letzten Spannset erneut befestigt und weiter geht die Fahrt. Für den Doblo. Der Panda hustet kurz und zeigt uns die nun bereits wohlbekannten Symptome erneut. Ein Blick auf die Karte zeigt uns eine Garage in einigen Kilometern Entfernung. Wir knoten den Panda hinter den Doblo (die Abschlepphaken sind beide kurz nacheinender abgerissen) und schleppen den Kleinen zur Werkstatt ab. Diese entpuppt sich als verlassener Inspektionsgraben. Kurz darauf hält ein Auto und ein Tajike stellt sich als Mechaniker vor. Wir führen das Hüsteln des Pandas vor und Mätteli packt sein Russisch aus. Der Mechaniker meint darauf, dass wir die Benzinpumpe ersetzen sollen. Um diese Hypothese zu testen, vergleichen wir den Treibstoff-Fluss unseres Pandas mit dem des mitfahrenden Franzosen-Teams und stellen eine identische Pumpleistung fest. Als wir unseren Panda erneut starten wollen, macht jedoch die Batterie schlapp. Sofort baut der Tajike die Batterie aus seinem Auto aus und in unseres ein und siehe da: Der Panda läuft wieder. War es immer nur ein Batterieproblem? Wir wissen es immer noch nicht.

444A0604
Etwas ratlose Gesichter um den abgeschleppten Panda.

Wir fragen den Mechaniker, wie viel er denn für seine alte Batterie haben möchte. Nach kurzem Diskutieren mit seinen Kollegen schaut er uns in die Augen und fordert 120 $. Diesen Fantasiepreis sind wir natürlich nicht bereit zu bezahlen und versuchen, den Preis runterzuhandeln. Die Tajiken erklären uns, dass wir hier nirgends eine Batterie finden werden und dass sie unser einziger Ausweg aus der Misere seinen. Sowieso sei heute Sonntag und überhaupt. Wir gehen auf sein letztes Angebot von 80 $ nicht ein und bauen seine Batterie wieder aus. Danach schleppen wir den Panda weiter ab und fragen überall nach einer Batterie. Jedoch ohne Erfolg. Nach langem Suchen und Fragen begegnen wir plötzlich wieder einem der Männer, die uns die Batterie ursprünglich verkaufen wollten. Diesmal hat er einen anderen willigen Batteriespender im Schlepptau. Auch dieser will 80 $ für seine alte Bleigrütze und wir handeln mitten im Dorf lautstark und mit vielen zuschauenden und mitredenden Einheimischen und Männern in Militäruniformen. Schliesslich einigen wir uns auf 60 $. Wir bezahlen, bauen die Batterie ein und der Panda läuft vorläufig wieder. Mittlerweile ist es dunkel geworden und wir finden ein Restaurant, wo wir für 2.5 $ pro Person ein leckeres Znacht spachteln und im Innenhof auf dem Boden übernachten können.

Kilometer 9’186

Da wir am Tag zuvor nur die Hälfte der geplanten Tagesetappe geschafft haben, müssen wir bei Sonnenaufgang aufstehen und sofort losfahren, um möglichst viel der Strecke aufzuholen. Bereits einige Minuten nach dem Start bemerken wir jedoch Flüssigkeit, welche aus dem Boden des Pandas rinnt. Die Ingenieure reissen wieder soviel aus dem Motorraum heraus, bis sie das Leck gefunden haben. Der Kühlkreislauf der Innenraumheizung tropft. Das diesen ja eh niemand auf einer Rally braucht, beschliessen wir kurzerhand, diesen zu überbrücken. Dazu benötigen wir jedoch ein Rohr, um die  beiden Schlauchenden zu verbinden. Mätteli und der Franzmann Scherom gehen mit ihrem Panda zur nahegelegenen Mülldeponie auf Schatzsuche. Kurz darauf kehren sie mit einigen Stücken Rohr zurück. Wir versuchen unser Glück mit verschiedenen Durchmessern und am besten passt eine gebrauchte 10 ml Spritze, die wir also sofort in den Kühlkreislauf des Pandas einbauen. Wissend, dass wir nur einen Steinwurf von Afghanistan entfernt sind, hoffen wir, dass Rückstände gewisser Mohngewächse unser Pändeli den Pamir Highway hochhüpfen lassen.

DSC03857
Überbrückung der Innenraumheizung: Rallystyle.

Weiter geht die Fahrt auf der Strasse neben dem Grenzfluss. Riesige Lastwagen kurven zusammen mit uns zwischen Felswand und Abgrund den Weg hoch.

DSC03863
Der Panda holpert die staubige Piste entlang.

Kurz darauf stoppt der Panda wieder. Blattfeder hinten links gebrochen. Waren es die letzten beiden Male nur eines der zwei Blätter, so hat es diesmal beide erwischt. Die rostige Achse des Pandas liegt also nur noch mit dem Gummipuffer auf der Karosserie auf. Mangels Alternativen entschliessen wir uns für die Weiterfahrt. Im Schritttempo versuchen wir die immer noch über 200 km entfernte nächste Stadt Chorugh zu erreichen. Während wir die Schotterpiste entlangholpern und die wunderschöne Berglandschaft bestaunen, überholt uns hie und da ein Schmetterling. Keine zwei Stunden später macht unsere grüne Diva erneut schlapp. Es scheint dasselbe ominöse Motorenproblem zu sein, welches wir scheinbar mit dem Batteriewechsel gelöst haben. Im Verlaufe dieses Tages hatte der Panda nun drei voneinander unabhängige Pannen: Leck im Kühlkreislauf, Blattfedern futsch und nun irgendetwas mit dem Motor.

444A0621
Vor einer atemberaubenden Landschaft hat Mätteli nur Augen für den Motorraum des Pändelis.

Um unseren Seuchentag zu vervollständigen, liegt nun auch Febeler mit grippalen Symptomen flach. Die verbliebenen Ingenieure und der fähige Scherom, welcher als Techniker beim Cern arbeitet, nehmen den halben Motor auseinander und setzen ihn wieder zusammen. Ohne Ergebnis. Ein paar Tajiken schlagen uns vor, zu einer nahen Werkstatt zu gehen, was wir schliesslich auch machen.

Kilometer 9’221

Dort angekommen, werden die beiden Patienten versorgt: Fäbeler wird auf eines der klassischen zentralasiatischen Bettgestelle mit Polster im Garten eines Restaurants getragen geführt und der Panda rollt in die Werkstatt nebenan. Dem einen werden Tee, Kompott und Medikamente eingeflösst, dem anderen Getriebeöl und sonstige Leckereien. Bis spät in die Nacht schrauben Scherom, Mätteli und Momo gemeinsam mit dem Mechaniker vor Ort am Italiener herum.

444A0668
Mittlerweile kennen wir den Panda besser mit offener als mit geschlossener Motorhaube.

Derweil wird Febler liebevoll von den Männer im Restaurant und vom übrigen Team versorgt. Am nächsten, sehr frühen Morgen, ist der Panda startklar, Fabern wird mit Imodium gestopft und auf den Beifahrersitz vom Doblo gelegt, doch dann meldet Mätteli ein erstes sieben auf der BSC Unwohlsein. Er habe wohl gestern etwas lange an der Sonne gestanden und weder Wasser noch Brot Essen zu sich genommen und gemäss seiner Selbstdiagnose ist dies ein Sonnenstich.

Wir fahren alle los und hoffen endlich die verlorene Zeit wieder gut zu machen und möglichst viele Kilometer abzurattern. Nach einiger Zeit und vielen Schlaglöchern stottert der Panda wieder und der Motor würgt sich nach einigem Rumpeln und Husten von selbst ab. SCHON WIEDER. Es ist kurz vor Mittag. Es ist heiss. Wir sind immer noch dort, wo wir vor etwa einer Woche hätten sein wollen. Und der Panda läuft SCHON WIEDER nicht mehr.

Scherom und Momo stehen rätselnd vor der offenen Motorhaube und gehen die üblichen Verdächtigen durch: Ansaugtrakt, Zündkerzen, Benzinpumpe. Derweil liegen Mätteli und Fäblern wie tote Fliegen fiebrig im Doblo.

444A0702
Scherom und Momo basteln, Destiny reinigt derweil Wasser auf.
444A0706
Der Doblo wird zum fahrenden Lazarett.

Zu guter Letzt haben wir bemerkt, dass uns das Geld schon fast ausgegangen ist. Wir haben noch etwa 80 Sumoringerli (ca. CHF 8.50) und 111 $.

Wir beschliessen, den halbtoten Panda bis zur nächsten grossen Stadt, Chorugh abzuschleppen. Wir fahren los und kurz darauf reisst das Abschleppseil. Wir knoten es wieder fest und versuchen es erneut. Wieder reisst das Seil und wir wollen in den Tiefen des Doblo-Kofferraums das Ersatzseil ausgraben. Der Kofferraum lässt sich plötzlich nicht mehr von aussen öffnen. Wir müssen also vom Fahrgastraum durch unser gebasteltes Gestell durchhangeln um die Türe von Innen zu öffnen. Was haben wir dir nur getan, San Mauro? Nachdem das Ersatzseil befestigt ist und wir wieder losfahren, bemerken wir, dass im Dorf hinter uns ebenfalls eine Werkstatt in der Karte eingezeichnet ist. Da wir es realistisch betrachtet mit dem Doblo-Panda-Gespann eh nicht 40 km bis nach Chorugh schaffen würden, beschliessen wir, die 9 km zurück zu fahren um unser Glück dort zu versuchen.

Bei dieser Gelegenheit verabschiedet sich auch das bis anhin sehr geduldige Franzosen-Team. Sie seien halt etwas im Verzug und sollten schon viel weiter sein und müssen etwas aufholen und so. Fast wie wir.

Zurück im kleinen Dorf fahren wir zur Werkstatt. Ein älterer Herr macht mit beiden Händen die Kreuz-Geste und meint „Njet service“. Momo steigt aus und beginnt zu diskutieren. Derweil fährt Destiny und Moris mit den beiden Halb-Leichen im Auto durch das Dorf und klappert Bankomaten ab. Kein einziger funktioniert und wir haben immer noch unser knappes Budget.

Zurück beim Panda beschliessen wir, alle ausser Momo in den Doblo zu quetschen und nach Chorugh zu fahren um dort ein Seuchenhaus Hostel zu suchen. Momo bleibt im Dorf, versucht etwas am Panda zaubern zu lassen und wird uns später aufholen.

Der Doblo schafft die Fahrt in die Stadt dann endlich, die Suche nach einer Unterkunft erweist sich als schwierig. Entweder treffen wir auf ausgebuchte Hostels, könnten in der Stadt verteilt in vier verschiedenen Guesthouses schlafen oder nehmen ein Hotel für 80 $. Pro Person. Wir finden dann einen, der einen kennt, der dann einem telefoniert, welcher dann auftaucht, zu uns ins Auto steigt und uns den Weg zu seiner Unterkunft zeigt. Diese hat zwei Dreierzimmer ohne Strom und Licht und ein Plumpsklo im Hühnerstall. 5 $ pro Person. Auf unserer Pamir-Strecke werden wir an keiner grösseren Stadt als Chorugh mehr vorbeikommen. Trotzdem finden wir hier keinen einzigen funktionierenden Geldautomaten, geschweige denn eine Bank. Mittlerweile ist unser Bargeldbestand auf 57 $ und 360 Sumoringerli geschrumpft. Bis zum nächsten potentiellen Geldautomaten geht es noch 700 holprige Kilometer aber immerhin haben wir die Rega-Notrufnummer. Und die von Corinne.  Aus Geldnot kaufen wir kein Wasser mehr sondern filtern Leitungswasser und essen wie immer nur noch Brot.

Später am Abend erscheint ein müder, aber glücklicher Momo. Der Panda sei nun „repariert“ – sprich die Benzinpumpe wurde überbrückt und muss nun vor dem Losfahren manuell angelassen werden. Rallystlyle halt.

Mit 20 Sumoringerli, einer 50 $ Note und einer halbgefüllten Wasserflasche wartete Momo auf den Master-Mechaniker. Da kaum jemand etwas Englisch sprach, wurde Arif, ein UN Mitarbeiter, von der Eid-Feier abdelegiert, um Übersetzer zu spielen. Sobald der Mechaniker / Taxifahrer auftauchte, konnte das Problem beschrieben werden. Arif meinte, der Panda sei beim Master in guten Händen und zog den stinkenden und dreckigen Momo mit zur Eid-Feier. Dort wurde er verköstigt und gewann etwas an Farbe. Parallel zur Eid-Feier, zelebrierten die Nachbaren eine Hochzeit. Die Frauen spielten mit Trommeln und eine Menge von Verwandten und Schaulustigen sammelte sich an.

DSC03883
Trommelwirbel auf der Hochzeit

Die Braut und der Bräutigam traten aus dem Haus und wurden unter Jubel und Musik in die Limousine begleitet. Nachdem einige Bilder von der Hochzeit geschossen wurden und der Magen gefüllt war, ging Momo nochmals zum Panda, um dessen Zustand zu begutachten. Der Master meinte, dass die Pumpe einwandfrei Funktioniere und die „Elektrik“ das Problem wäre. Er kniete sich nieder neben dem Fahrersitz und begann Kabel auseinander zu nehmen und mit einem Zwischenstück zu verbinden. Der Master nahm eine Sicherung raus und klemmte das zusätzlich hinzugefügte Kabelstück mit der selben Sicherung wieder an den Stecker. Freude herrschte bei den sieben Schaulustigen als ein Schwall Benzin aus dem offenen Schlauch spritzte. Der Master meinte, dass dies die Tajik-Art wäre. Nachdem der Ganze Überbrückungsprozess erklärt wurde, meinte ein Schaulustiger, dass Momo noch kurz drei Minuten warten solle. Nach einigen Minuten kam er zurück mit einem traditionellen Hut. Dessen Grossmutter hatte diesen Hut mit Ihren eigenen Händen gefertigt und er müsse ihn nun an Momo vermachen, da Sie Brüder wären. Sprachlos und die Welt nicht mehr verstehend, ging Momo zum Mechaniker und fragte Ihn was nun die Reparatur koste. Momo streckte ihm die 20 Sumoringerli und die 50 $ Note entgegen. Der Mechaniker entschied sich für die 20 Sumoringerli. Der Tag war ziemlich fortgeschritten und Momo musste noch 64 km nach Chorug zurücklegen. Nachdem sich alle verabschiedet hatten, stieg Momo in den Panda ein, überbrückte die Benzinpumpe und fuhr los, um sich wider mit den anderen zu treffen.

Kilometer 9’331

Nach einer erholsamen Nacht in unserer Unterkunft gibt es sowohl positive als auch negative Nachrichten: Mätteli und Fabern sind wieder einigermassen fit, aber dafür hat sich ihr Spritzdurchfall auf Mondi und Kevin ausgebreitet, Destiny klagt über Bauchweh. Das Imodium ist nun auch alle. Immerhin schaffen wir es, Geld zu besorgen – wir können Nachschub an Imodium und Wasser kaufen und sogar kurz zu einem Mechaniker, um Pandas Blattfedern neu schweissen zu lassen. Frisch motiviert machen wir uns gegen Mittag auf ins Gebirge. Als es steil wird, beginnt Moris ein scherzhaftes Wettraten, wie lange das Panda Baby wohl diesmal durchhält. Natürlich wissen wir alle, dass der Italiener nach den unzähligen Reparaturen und dem konstanten Chüderlen nun topfit ist, deshalb verdrehen alle die Augen ab den von ihm vorgeschlagenen 18 Minuten. Nun ja. Tatsächlich werden es nur zehn Minuten, bis der Panda erneut abliegt.

Wie immer hält sofort ein „Mechaniker“ neben uns an und drei Tajiken steigen aus. Der Eine setzt sich direkt ans Steuer, versucht das Auto zu starten, springt wie ein junges Reh wieder aus dem Panda heraus, steckt den Kopf in den Motorraum und nach zweimal Blinzeln, liegt er unter dem Tank. Sein Urteil: die Benzinpumpe. Diesmal entscheiden wir uns, eine neue einzubauen. Der Ernergiegeladene der drei erklärt uns mit Händen und Füssen, dass Momo und Febeler zu seinen zwei Kollegen ins Auto steigen soll, um die neue Pumpe zu besorgen. Er werde hier beim Team bleiben und irgendwas machen. Momo steigt vorne ein, Fabern nimmt ganz Hinten im dreireihigen Hyundai-Minibus Platz. Während dieser nicht wie erwartet zurück nach Chorug, sondern weiter den Berg hinauf tuckert, dreht sich der Tajike auf dem mittleren Sitz selbstverständlich einen Joint, welchen die beiden Schweizerlis höflich ablehnen. Als das Tajik-Taxi im nächsten, grösseren Dorf ankommt, steigen alle aus und gehen zu einem sehr alten Mann mit einem noch älteren Ersatzteilshop in einem Schiffscontainer.

DSC03893
Autoersatzteile im Schiffscontainer.

Als wir unser Anliegen, eine „Nassus“ für einen Panda anbringen, dreht sich der Mann langsam um und greift zielstrebig in das Gewühl von Kartonschachteln hinter ihm und zieht eine hervor. Diese ist leider leer und der mitleidige Blick des alten Herrn lässt uns erahnen, dass dies wohl die einzige Nassus in seinem Laden war. Unsere zwei Tajikischen Freunde telefonieren zweimal, stecken dem Herrn eine Note zu und deuten uns zurück zum Kleinbus. Wieder holpern wir weiter den Berg hoch, bis wir nach etwa dreissig Minuten über eine abenteuerliche Brücke ein kleines Dorf erreichen. Über Trampelpfade erreichen wir im Schneckentempo mehrere Sackgassen, wo wir immer wieder umkehren. Schlussendlich fahren wir zur Brücke, wo die beiden Tajiken erneut kurz telefonieren und anschliessend den Bus verlassen, um etwas Abseits, am Ufer des Flusses für gut zehn Minuten in der Squat-Hocke zu verweilen. Anschliessend kommen diese wieder zurück zu den wartenden Mondi und Feblern und die Fahrt geht wieder Bergab. Unterwegs steigen noch weitere Passagiere in den Bus ein, so dass dieser nun komplett gefüllt ist. Wieder beim Container-Opa angekommen, wartet dort ein zusätzlicher Mann auf uns, der uns stolz die Nassus präsentiert. Wir bezahlen 120 Sumoringerli und kehren zurück zum Bus. Dort hat der Fahrer bereits Snacks und Getränke organisiert, die wir gerne entgegennehmen. Als wir beim Schrottpanda wartenden Team ankommen, machen sich Momo und Feblern sofort daran, mitten auf dem Kiesweg den Tank des Panda zu demontieren um an die defekte Pumpe z kommen. Dabei wird der Wagenheber Tajik-Style auf wackligen Steinen etwas höher gesetzt, damit einige Zentimeter mehr Platz zum Arbeiten vorhanden sind. Routiniert werden Schrauben gelöst, Schläuche gelöst, Kabel demontiert, die Benzinpumpe ersetzt, Schläuche montiert, Kabel montiert, Schläuche neu montiert weil sie falsch rum angebracht wurden, nochmal neu montiert, weil in der Hitze des Pamirs Gefechts zweimal falsch montiert wurde, und siehe da: Der Panda springt an, wir hoffen, dass wir das Problem mit der Benzinpumpe wenigstens für den Pamir-Highway gelöst haben. Der Tag ist nun fast vorbei, und wir verabschieden uns von unseren Tajikischen Rettern und ihren Taxi-Gästen, die den Nachmittag mit uns verbracht haben. Als wir fragen, ob wir für diesen Service etwas bezahlen sollen, lachen diese nur, steigen in den Minibus und fahren fröhlich winkend weg.

444A0754
Benzinpumpe wechseln Rallystyle.

Neu motiviert machen wir uns bereit für eine Nachtfahrt, um doch noch unsere Tagesetappe zu erreichen. Da die Strasse mehrheitlich asphaltiert und in einem verhältnismässig guten Zustand ist, kommen wir mit durchschnittlich etwa 50 km/h relativ schnell vorwärts. Wir gewinnen sehr rasch an Höhe: Nach etwa einer Stunde ist die 3’000 m Marke geknackt, nicht viel später folgt der Aufstieg auf 4’000 m Höhe. Vorsichtige Euphorie macht sich breit – die wenigsten von uns waren je so hoch in den Bergen und der Panda kurvt immer noch munter die Serpentinen hoch. Mittlerweile haben wir unsere warmen Kleider aus den Untiefen unserer Gepäckablage hervorgekramt und die Fenster der Autos geschlossen. Zum ersten Mal seit langem wird es empfindlich kühl. Ganz anders sieht dies offenbar im Motorraum des Pandas aus. Gegen elf Uhr überhitzt dieser und er muss stoppen. Die notdürftig in den Kühlkreislauf eingebaute 10 mL Spritze war anscheinend nicht stabil genug. Der vorausfahrende Doblo kehrt um, um Hilfestellung zu leisten – und fährt beim Wenden prompt in einen Felsbrocken hinein. Mit einem grossen WUMMS kommt unser zuverlässiges Mutterschiff ratternd zum Stehen. Ein Blick unter das Auto zeigt, dass der Öltank stark eingedellt ist.

DSC03902
Ölwanne mit kleiner Delle.

Wider Erwarten leckt kein Öl, die Kontrolleuchte für das Motoröl leuchtet aber, also scheint ein noch schwerwiegenderes Problem zu bestehen. Der Motor springt zwar noch an und der erste Gang lässt sich einlegen, losfahren geht aber leider nicht. Die Räder drehen sich nicht, stattdessen ist ein sehr unschönes metallisches Knattern zu vernehmen und der Doblo ruckelt am ganzen Körper. Wir entscheiden uns etwas ratlos in absoluter Dunkelheit, geschätzten fünf Grad Aussentemperatur und sehr starkem Wind, ein Vorderrad zu demontieren um besser unter das Auto sehen zu können. Die tapfersten von uns bewaffnen sich mit Pullovern, Windjacken und unserem Werkzeug und schieben den Wagenheber unter den Doblo. Der weisse Riese hebt sich ächzend in die Nacht. Oder ist es unser Wagenheber, welcher die stöhnenden Geräusche von sich gibt? Kurz nachdem das Rad abmontiert wurde und gerade in dem Moment, als der dick eingepackte Fabern „dä Wageheber gseht aber nid so guet us“ murmelt, hallt ein erneutes Krachen die Bergwände entlang. Wagenheber futsch. Mitten auf dem Pamir. Mitten in der Nacht. Auf 4’200 Metern Höhe. Bei eisigem Wind. Wir haben ja bis jetzt viele Rückschläge weggesteckt, aber das toppt alles. Frustriert und hilflos beschliessen wir, die Nacht hier zu verbringen. Nach einer gefühlten Ewigkeit gewinnen wir den Kampf gegen den Wind und die Zelte stehen. Kurz darauf kuscheln wir uns zusammen und versuchen, etwas zu schlafen. Nicht ganz einfach beim drückenden Spritzdurchfall, welcher sich epidemieartig auf die meisten Teammitglieder ausgebreitet hat. Zudem macht die Höhe den Meisten etwas zu schaffen und sorgt für fieberartige Symptome und raubt somit die letzte verbleibende Energie.

444A0771
Das Ergebnis des verzweifelten Reparaturversuches in der Nacht.

Die beiden verschonten, Mätteli und Moris, konnten sich gut genug erholen, um am nächsten Morgen früh aufzustehen. In Lauerstellung sitzen sie im Panda und laufen winkend jedem heranholpernden Auto oder Lastwagen entgegen und fragen um Hilfe. Tatsächlich befolgt jedes Fahrzeug den ungeschriebenen Pamir-Kodex und hält zumindest an, um die beiden anzuhören. Zuerst hält ein chinesischer Lastwagen (wir sind keine 200 km Luftlinie von der roten Supermacht entfernt) und die aussteigenden Tajiken helfen mit ihrem Wagenheber, das Vorderrad wieder zu montieren. Als sie jedoch in den Motorraum schauen, verwerfen sie nur die Hände und meinen „granat, granat“, worauf sie weiterfahren. Mehrere andere Autos halten, aber auch dort heisst es immer wieder „granat“. Mätteli und Moris finden das Wort nicht in ihrem offline Übersetzer und haben keine Ahnung, was damit gemeint ist. Offensichtlich kennt sich aber jeder, der über den Pamir fährt, mit Autos aus. Und ebenso offensichtlich ist ein Defekt am Granat nichts Gutes. Mitleidig schenken mehrere der vorbeifahrenden Autos Mätteli und Moris Äpfel. Obwohl ihnen bis jetzt niemand helfen konnte, sind dennoch alle ausgesprochen freundlich. Einmal hält beispielsweise ein weisser Lada Niva und zwei von Kopf bis Fuss in Tarnfarben gekleidete Gestalten steigen aus. Einer der Tajiken stellt sich als Raul vor und schüttelt sich gleich ein grünes Pulver von einem Plastiktütchen in den Mund. Sein Kollege streckt sich in der Morgensonne und offenbart eine mächtige Pistole in seinem Lederhalfter. Unwillkürlich denken wir an Corinnes Bemerkung, es werden viele Drogen über den Pamir transportiert. Raul ist jedenfalls sehr freundlich, nennt Mätteli und Moris immer wieder „dear friends“ und erklärt ihnen, dass der Doblo abgeschleppt werden muss. Ihr Lada Niva sei leider zu schwach dafür, das sehen die beiden auch so. Er gibt den Jungs aber seine Telefonnummer und erklärt, er fahre nach Murghab, der nächsten Stadt. Falls wir dort seien, sollen wir ihn unbedingt anrufen und er helfe bei der Reparatur. Die beiden Tajiken verabschieden sich herzlich und Mätteli und Moris trotten wieder zum Panda zurück. Gerade als die beiden am knapp werdenden Trinkwasser aufbereiten sind, fährt ein verheissungsvoll kräftiger Nissan Patrol an ihnen vorbei, jedoch leider in die falsche Richtung. Die beiden senken die Köpfe und widmen sich wieder dem Wasserfilter, als der Nissan stoppt und ein Mann in überraschend gutem Englisch fragt, ob wir ein Problem hätten. Anhand der Sticker auf dem Auto erkennen die beiden in ihm einen Touristenguide und sie schildern das Problem: Granat sei nicht gut. Der Tajike und sein Kollege steigen aus und inspizieren den Motor, meinen aber, es sei nicht Granat. Hoffnung flammt auf – aber nur kurz. Ein Totalschaden sei es allemal, so das Verdikt der Tajiken. Das Getriebe und die Ölpumpe seien hin. Geschätzte Reparaturkosten: 1’500 Dollar, von der Beschaffung der Teile in einem der am wenigsten dicht besiedelten Gebiete der Welt ganz zu schweigen. Der nächste Mechaniker sei erst im über 100 Pamirkilometer entfernten Murghab.

Nach kurzem Beratschlagen ist klar, dass die Weiterfahrt für den Doblo endgültig vorbei ist.

Wir haben dein neutrales Grau für die Fotobearbeitung dich geliebt, Doblito.

Kevin, Destiny, Fistel und Moris werden sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrem Flughafen in Almaty durchschlagen müssen, während Momo, Fabern und Mätteli die Reise im Panda fortsetzen.

Während sich allgemeine Konsternation breitmacht, verhandelt Mätteli mit dem tajikischen Guide. Dieser zeigt nämlich Interesse am Doblo-Wrack und bietet uns an, ihn zu kaufen und obendrein uns in das nächste Dorf abzuschleppen. Nach einstündigen zähen Verhandlungen und nachdem die beiden Tajiken drei Mal auf die Hupe vom Doblo gedrückt haben den Doblo auf Herz und Nieren überprüft haben, einigen wir uns schweren Herzens auf einen Verkaufspreis von 500 Dollar. 100 $ in bar, 400 $ als Banküberweisung ins übernächste Dorf, wo Mätteli nie im Leben mit seinem Pass ausgerüstet das Geld abheben kann. Der Verkauf ist also definitiv. Sehr emotional räumen wir unser geliebtes Mutterschiff aus.

DSC03918
Maruf und Mätteli besiegeln den Vertrag erst einmal mündlich.
444A0811
So sieht der Vertrag dann in schriftlicher Form aus.

Der Käufer stapelt soviel Gepäck wie Möglich in seinen Kofferraum und setzt alle ausser Fabern, Momo und Meleiner ins nächste Dorf, was ungefähr 40 km entfernt liegt. Die drei beim Panda räumen die Zelte zusammen, was sich bei dieser Höhe und mit diesem eisigen, trockenen Wind als riesige Herausforderung herausstellt. Am Ende ihrer Kräfte, mit Gliederschmerzen, stechenden Kopfschmerzen und schmerzhaft ausgetrockneten Gesichtern setzen sich Melini und Fabern zu Momo, der diese Höhenkur deutlich besser wegsteckt. Als die drei den Panda starten wollen, erreicht sie ein weit verdrängter Gedanke: Spritze im Wasserkreislauf. Also steigen die beiden Ingenieure wieder aus, räumen die Werkzeugkiste aus dem übervollen Panda und beginnen zu improvisieren. Da die Überbrückung der Innenraumheizung nun defekt ist, beschliessen sich die beiden für ein Abklemmen der Schläuche. Dafür haben sie aber nur eine Schlauch-Bride zur Verfügung, alle anderen sind viel zu gross. Also wird etwas gebastelt, die drei steigen in den Panda ein und die Batterie dafür aus. Unser 60 $ Occasion-Säurepaket mag wohl die Kälte so wenig wie wir.

Kurz bevor alle in Tränen ausbrechen rumpelt schon ein riesiger Lastwagen aus der Ferne heran. Der Tajike sieht den Panda mit offener Motorhaube und hält an um zu helfen. Er überbrückt das Auto mit seiner 24 V Batterie, einem Draht und einer Eisenstange, die von Mondi zwischen den Achsen der Fahrzeuge festgeklemmt wird. Tajik-Style. Die Beiden hüpfen zu Melini ins Auto, fahren begeistert los und müssen kurz darauf wieder anhalten. Kühlwasser rinnt aus dem Motorraum. Wieder flicken Momo und Feble die Schläuche mit einer anderen kühnen, improvisierten Variante. Immer wieder fahren die drei los und müssen bereits nach 4 km wieder warten, bis der überkochende Kühler abgekühlt ist. Die Pamir-Mondlandschaft, der fiese Wind und die Höhe machen diesen Ablauf unendlich zermürbender. Als der Schlauch schlussendlich tatsächlich abgedichtet wurde, ist noch der Kühlerlüfter ausgestiegen, weil sich ein loses Kabel aus dem Motorraum in den Rotor gewickelt hatte. Auch dies konnte behoben werden, die durchgebrannte Sicherung wurde mit einer zufälligen, anderen ersetzt und die drei halbtoten konnten die Fahrt zum Dorf mit den wartenden Doblolosen endlich abschliessen.

Dort angekommen, wird der grosse Gepäckhaufen sortiert, vieles wird den Kindern vom Dorf geschenkt, und ebensoviel wird auf einen Müllhaufen geworfen. Moris kocht uns endlich wieder einmal ein warmes und nichtbrotiges Essen und alle ausser Fabern geniessen eine Schale voller Couscous mit Pfeffer. Febeler liegt wieder halbtot im Zelt und würgt mit Müh und Not ein paar Löffel runter.

444A0809
Nur das Nötigste Beste wird mitgenommen.

Kilometer 9’631

Am morgen wird alles verbleibende Gepäck auf und in den Panda verstaut. Die drei Ingenieure werden von nun an offiziell zu dritt unterwegs sein und die Verabschiedung steht an. Die Stimmung im Team ist dementsprechend gedrückt und die Unsicherheit der nächsten Stunden und Tagen drückt deutlich auf die Gemüter. Destiny, Kevin, Boris und Melini müssen sich irgendwie einen Transport zum nächsten Ort organisieren. Dort werden die drei im Auto idealerweise auf der Bank die 400 fehlenden Doblo-Dollar abgeholt haben und können das Geld im Team aufteilen. Das Almaty-Team muss also versuchen, möglichst ohne Geld in dieses Dorf mit Bank zu kommen. Niemand weiss ob das klappt, und wie das klappen soll und so wird der Abschied sehr emotional und tränenreich.

Der Panda holpert vollgestopft los und schafft die hundert Kilometer auch fast ohne Panne. Nur einmal muss unfreiwillig gestoppt werden, als der linke Vorderpneu platt ist. Da unser Wagenheber vom Doblo zerquetscht ist, müssen die drei warten, bis ein vorbeifahrendes Auto anhält. Dieser Wagenheber hebt unseren Panda jedoch nicht an, stanzt nur Löcher von unten durch die rostige Karrosserie. Der Wagenheber des zweiten angehaltenen Tajiken hat eine grössere Auflagefläche und der Radwechsel erfolgt fix. Nach zwei weiteren holprigen Stunden durch die unwirkliche Landschaft erreichen die drei die Stadt der Bank.

444A0820
Der Pamir wäre ja eigentlich schon schön.

Nach einem tränenreichen Abschied sitzen wir nun hier am Strassenrand und warten auf eine Mitfahrgelegenheit nach Murghob. Vier schlecht riechende, verschmutzte Wesen mit einem Haufen unglaublich unhandlichem Gepäck. Denn wer denkt an einen Rucksack oder eine Tasche, wenn doch alles in Kisten im Doblo verstaut ist. An der Hauptstrasse kauernd realisieren wir, dass wir nicht so schnell von hier fortkommen wie wir uns das vorgestellt haben. Unser strahlendstes Lächeln und die Daumen kommen kaum zum Einsatz. Und die wenigen vorbeikommenden Autos sind voll oder Europäer, die ihr „100 $ a day“ Land Cruiser nicht mit vier schmutzigen Kreaturen teilen wollen. Taxis kommen auch nicht in Frage, da die verfügbaren zu teuer für unser spärliches Budget und die shared taxis leider schon am frühen Morgen abgefahren sind.

DSC03925
Strassenrandromantik mit modischem Gepäck.

Unsere Wartezeit wird von einem sprachtalentierten Pamir überbrückt. Ja, er spricht tatsächlich Deutsch neben sechs weiteren Sprachen. Perfekte Voraussetzungen für sein Studium in Internationalen Beziehungen – oder Tourismus, zu dem er wechseln will. Aber auch er kann uns nicht weiterhelfen und trabt irgendwann Richtung eines der kleinen schmutzfarbenen Quader  weissen Häuser davon. Während Boris und Destiny ihr Glück in einem Kaffee nebenan versuchen, lächeln Kevin und Fisti sich einen Mann an, welcher aus einem türkisblauen Schaftransporter aussteigt. Er erklärt sich bereit, uns nach Murghob mit zu nehmen. Seine Ladefläche bietet sonst unzähligen Schafen Platz – das reicht auch locker für uns. Mittels ausgestrecketem Zeige- und Mittelfinger symbolisiert er uns, dass es erst in oder am 2 losgehe – nachfragen in 2 was ist hoffnungslos und so haften wir uns an seine Fersen und trinken erstmal neben ihm einen Çay. Schneller als gedacht geht es weiter, wir stürzen hastig die angetrunkene Tasse hinunter und richten uns hinten auf einigen alten Reifen ein. Glücklich über diese Wendung sind uns kleine Umwege zu Häusern egal. An einem der Halte strecken wir unsere Köpfe wie immer über die Ränder der Ladefläche hinaus, erhalten vom Transporterfahrer einige lokale superbequeme Sitzdecken und sind erstaunt, einen weiteren Rallier zu entdecken. Wie sich später herausstellte, war der Engländer um einiges erstaunter als wir, vier Schweizer auf der Ladefläche seines (für unglaubliche 100 $) gemieteten Wagens zu entdecken. Wir kennen ihn bereits von der Fähre über das Kaspische Meer und das Auto seines Teams wurde von Mätteli am Tag zuvor hier gesichtet: Ein Einheimischer sass drin und behauptete, er habe das Gefährt gekauft. Der Rallier gesellt sich jedenfalls zu uns und nicht wie von ihm geplant in die Fahrerkabine und wir erfahren die ganze Geschichte. Ihr Auto war dem Pamir auch nicht gewachsen und sie versuchten schon seit einigen Tagen, ihren Micra beim Doktor wieder fit zu machen. Ein letzter Versuch war, ihn nach Murghob zu bringen, doch ihm wurde vom Mechaniker versichert, das bringe nichts mehr, das Auto sei unrettbar. Unsere Begegnung mit ihrem Kleinen verunsichert ihn etwas, aber genug Kraft um da nachzuhaken hat er wohl nicht mehr und so steht ihr neuer, improvisierter Plan: Sie werden Ulan-Ude per Autostopp erreichen. Schnell bestätigt uns unser Schaftransporterkollege Aaron auch, dass das  legendäre Rallyteam Columbus tatsächlich hier in der Nähe ist. Sie seien in Murghob und werden wahrscheinlich gerade von seinen restlichen drei Teammitgliedern um Obdach gebeten. Genau unser Plan, wenn wir auf sie treffen würden. Voller Hoffnung, sie würden auf Aaron und somit auch auf uns warten, rumpeln wir im Schaftransporter weiter bergab. Teilweise lassen uns die Schlaglöcher unvermittelt mehrer dutzend Zentimeter in die Höhe schnellen und wir haben es nur den uns als Sitz dienenden Gummipneus und den bequemen Decken zu verdanken, dass wir die Fahrt ohne Steissbeinbrüche überstehen. Während der Fahrt stellte sich übrigens heraus, dass „unsere“ Sitzpolster eigentlich Aaron gehören und er ganz Gentlemen-like  schweigend mit einem Schlafsack als Schlagdämpfer vorlieb genommen hat.

Um 12:00 soll das Geld gegen Vorweisen von Mättelis Pass abholbereit sein. Als Mätteli die Bank betritt ist es 14:00. Sofort kommt ein eifriger Pamiri mit passablen Englischkenntnissen entgegen und fragt nach seinem Wunsch. Er wirkt etwas verdutzt, so etwas habe er noch nie gemacht. Ob er diesen ominösen Autokäufer einmal anrufen könne, fragt er. Der Autokäufer nimmt ab, wechselt mit dem Bankangestellten ein paar Worte, danach mit Mätteli. Es gehe noch 20 Minuten. Der Bankangestellte grinst, da aus seinem Gespräch mit dem Autokäufer die Wartezeit auf 60 Minuten festgelegt wurde.

Mehr als eine Stunde später: Der Bankangestellte kommt grinsend aus dem ersten Stock herunter (er muss zu den Wichtigen in der Bank gehören) und zuckt mit den Schultern. Nichts ist passiert. Noch einmal anrufen. Diesmal die übereinstimmende Information von 20 Minuten.

Eine halbe Stunde später: Der Bankangestellte kommt grinsend aus dem ersten Stock herunter und fragt ob ich nicht 400 Dollar erwarte. Der Autokäufer habe 300 geschickt, die könne ich jetzt haben, aber ich soll ihm doch einmal anrufen. Mätteli verliert die Geduld und wird lauter am Telefon, den Bankangestellten freut’s, da jetzt endlich einmal etwas läuft in seiner Filiale. Er feuert Mätteli regelrecht an: „Tell him Police, Police!“. Der Bankangestellt darf auch noch mal ans Telefon und gibt ihm dem Tonfall an auch noch Saures.

Zehn Minuten später: Der Bankangestellte kommt grinsend aus dem ersten Stock herunter und wedelt freudig mit einem Zettel in der Luft. Die restlichen 100 Dollar wandern ins Teamportmonnaie.

Plötzlich erstreckt sich in der Ferne Murghob. Als wir nur noch einen Checkpoint vom Stadteingang entfernt sind, steigt auf der anderen Seite ein Teammitglied von Aaron aus einem Jeep aus und kommt aufgeregt zu uns rüber. Team Columbus will weiter, sie warten in der Stadtmitte auf uns. Schnell wird ihnen telefoniert – Aaron sei gefunden und mit ihm vier weitere autolose Ralliers. Prompt bekommen wir eine Zeitlimite von zehn Minuten. Länger können sie nicht auf uns warten. Sobald wir unsere Pässe haben und wieder alle vier auf der Ladefläche sind, feuern wir unseren Fahrer an, denn die Zeit läuft schliesslich. Sitzen bleiben können wir vor Aufregung auch nicht mehr und so stehen wir immer wieder auf und hoffen, den roten Londonerbus zu erspähen. Und plötzlich sehen wir das britische Wahrzeichen und neben ihm – was unsere Freudenjubel noch lauter macht – unseren geliebten Panda mit seinen drei noch geliebteren Fahrer. Nach einer kurzen Besprechung entscheidet sich Team Columbus, uns mit nach Sary-Tash zu nehmen und damit beginnt ein weiterer Teil unserer unglaublichen Reise. Schnell haben wir uns auf dem Deck eingerichtet und geniessen die atemberaubende Aussicht auf dem Pamir Highway. Aufgrund unseres finanziellen Engpasses und wegen des hastigen Umsteigens haben wir kaum Essen und Trinken dabei. Für unsere ausgedörrten Kehlen ist schnell gesorgt, denn es gibt kaum frischeres Wasser als aus einer Quelle auf der Passhöhe. Während der Fahrt erfahren wir mehr über Team Columbus. Morgan und Cameron, die Besitzer des roten Busses und Teil des Teams, wandern nach Sydney aus und können sich als zukünftiges Zuhause nichts schöneres als den roten Bus aus ihrer alten Heimat vorstellen. 

Sobald die Mätteler mit dem Doblo in Form von 3744 Sumoringerli wieder ins Auto gestiegen ist, entdecken die drei Pändeler eine Kurve weiter den grossen, roten London-Doppeldeckerbus des Team Columbus. Alle begrüssen einander, manche kennen die drei bereits seit der Startparty oder der Turkmenistan-Fähre. Gerade als die Geschichte vom Doblo in die Runde der mitleidigen Gesichter geworfen wird, kommt hupend ein klappriger, russischer Lastwagen angefahren. Die Ladung: Unsere restlichen Teammitglieder!

444A0826
*Zeitlupe und kitschige Musik hier einfügen*

Freudig fallen alle einander in die Arme und die netten Menschen des Team Columbus bieten an, die vier bis nach Saritasch mitzunehmen, was unserer Routenplanung perfekt entspricht. Schnell sind alle im Bus verstaut und die drei Pändeler winken glücklich und immer noch etwas überrumpelt von der guten Wendung und der rote Kolloss verschwindet in einer Staubwolke. Mätteli schaut die beiden anderen an und meint „Aha, das Geld vom Doblo“. In der Euphorie wurde vergessen, warum überhaubt in der Stadt der Bank abgemacht wurde. Aber die vier sind nun ja gut versorgt und die drei Ingenieure machen sich auf den Weg zu einem herzigen Hostel.

444A0834
Team Columbus (Panda als Grössenvergleich im Schatten).

Kilometer 9’735

Frisch gestärkt, mit Seife geduscht, aber leider wieder in den alten Kleidern, machen sich die drei Buben mit dem Panda von Murghab aus auf den Weg über den höchsten Punkt des Pamir-Highways in Richtung Kirgistan. Der Panda zieht frisch fröhlich die stetig ansteigenden Strassen hoch. Einzig die Scheibenheber sind im Moment nicht nutzbar, da die Sicherung für einen anderen Zweck gebraucht wird. Wir können lediglich im Stand jede Scheibe einzeln auf die gewünschte Position stellen. Wir entscheiden uns für offen, da uns sonst der Benzingestank erdrücken würde.

DSC03930
Massnahmen bei offenem Fenster.

Plötzlich, 60 km nach der Abfahrt und auf über 4400 m.ü.M., geht der Motor wieder aus. Wieder wird der Ansaugtrakt demontiert und rätselnd auf die Schläuche und Kabel gestarrt. Im Standgas läuft der Motor meist, sobald das Gaspedal betätigt wird, stirbt er jedoch ab. Irgendwie scheint die Einspritzdüse zu wenig oder zu viel Benzin zu liefern, aber eigentlich haben wir keine Ahnung. Zwei Stunden lang basteln die drei am Panda herum, putzen hie und da etwas und bauen alles wieder zusammen. Bei dieser Gelegenheit hat Mätteli die überbrückte Benzinpumpe an einen freien Schalter am Armaturenbrett gelegt. Also Benzinpumpe an, Zündung starten, Panda fährt. Für 50 Meter. Und wieder stirbt der Motor ab, dazu erscheint auch noch eine Warnleuchte, die irgendetwas mit einer Düse symbolisiert.

Bald kommt uns ein Auto voller Pamiri entgegen, die sofort aussteigen und ums Auto schwirren, an Kabel ziehen, in Schläuche pusten und wieder ist nicht ganz klar, ob die alle Mechaniker sind, oder einfach nett sein möchten und dann irgendetwas sagen. Nach erneutem demontieren und montieren wird klar, dass die Pamiri nicht weiterhelfen können. Sie bieten dem Pandateam an, sie wieder zurück nach Murghab zu ziehen. Dort würde sich sicher ein „master“ finden, der sich um das Pandababy kümmern kann. Die Buben nehmen das Angebot an aber bemerken schnell, dass kein Abschleppseil vorhanden ist, da dies zusammen mit dem Doblo verkauft wurde. Der eine Pamiri schnappt sich die Kombizange aus dem offenen Werkzeugkasten, sagt „don’t look“ und eilt zu den Telefonleitungen, die parallel zur Strasse verlaufen. Blitzschnell klettert er einen Mast hoch und kappt deutlich hörbar die unterste Leitung. Zurück am Boden schneidet er die passende Länge zum Abchsleppen ab und knotet das Drahtstück zwischen die beiden Autos. Pamir-Style.

444A0860
Panda in Pannenstimmung im Pamir.
444A0864
Der Netzelektriker bei Reparaturarbeiten.
444A0868
Abschleppen mit Telefondraht, so wird’s gemacht.

Nach 60 langen Abschleppkilometern erreicht das Gespann schliesslich wieder Mughab. Dort angekommen, beginnt die Suche nach einem Mechaniker oder zumindest jemandem, der sich etwas besser mit Motoren auskennt als die drei Ingenieure. Den gesamten Nachmittag werden Einheimische befragt und mit dem Panda von Haus zu Haus gefahren. Ja, natürlich fährt der Panda wieder, wie immer wenn er abgeschleppt wurde. Gegen Abend findet das Trio tatsächlich einen alten Brummbär, der sich mit Motoren auskennt. Leider läuft der Panda momentan wieder und mit Mättelis neun Rusischwörtern ist es sehr schwierig, den Sachverhalt zu erklären. Der Master schraubt den Ansaugtrakt auseinander, findet eine defekte Dichtung, schneidet eine neue aus einer çay-Packung aus, putzt alles mit Benzin und Pinsel und sieht sich die Einspritzdüse an. Diese sei noch super und er baut auch die wieder ein.

444A0880
Der Master flötet den Panda flott.

Nach einer stärkenden Pfanne Teigwaren mit Tomatensauce wird ein neuer Versuch gestartet. Motto: Fahren bis der Motor ausgeht, warten, weiterfahren. Falls gar nichts mehr ginge: Zelte aufschlagen. Also wieder los aus Murghab. Wir können diese Stadt und dieses Land nicht mehr sehen, wir wollen endlich zumindest Kirgistan erreichen.

Nach 60 Kilometern stottert der Motor und stirbt ab. Ja, genau dort wo eine Telefonleitung fehlt. Wir warten 20 Minuten und versuchen es erneut – ohne Erfolg. Nach weiteren 20 Minuten brechen wir die Übung ab und legen uns in die Zelte. Es ist sehr kalt, doch die Schlafsäcke spenden wenigstens uns genug Wärme.

Die Fahrt im Doppeldeckerbus werden wir wohl ein Leben lang nicht mehr vergessen. Wir sassen auf der offenen Fläche im oberen hinteren Teil, wo wir unsere Umgebung hautnah miterlebten: Wir hatten perfekte Sicht auf die Landschaft und spürten jedes Schlagloch wegen der vielfach verstärkten Vibration. Beeindruckt nehmen wir zur Kenntniss, wie der Londoner Bus relativ problemlos zum höchsten Punkt auf 4’600 m heraufrumpelt. Nur für das Herunterfahren ist er nicht gebaut. Seeehr langsam und nur auf eine kleine Vorderbremse vertrauend rollen wir das Gebirge hinunter und immer wieder ruft uns der Fahrer zu „Schwerpunkt verlagern! Alle runterkommen“ oder „Alle aussteigen, diese Passage wird heikel!“.

Am Abend halten wir auf etwas über 4’000 m Höhe. Da es bitterkalt ist, beschliessen wir, uns zu viert in ein bereits knapp bemessenes Dreierzelt zu kuscheln. Das stellt sich in der Nacht trotz den – 4 °C als Fehler hinaus. Obwohl wir notgedrungen Kopf an Fuss und Fuss an Kopf schlafen, müssen wir meist seitwärts im Zelt liegen. Nach einer hungrigen, wenig erholsamen Nacht dann der nächste Dämpfer beim Frühstück: Wir haben nur noch ein einziges angeknabbertes Fladenbrot. Für den ganzen Tag. Doch da wir eh schon einmal fasten wollten am Nachmittag an unserem Zielort ankommen sollten und wir die Freundlichkeit von Team Columbus nicht noch mehr strapazieren wollen, fahren wir mit leeren Mägen weiter. Etwas neidisch betrachten wir all die herumhopsenden Murmeltiere, welche sich fleissig Winterspeck am anfressen sind. Nach einigen Problemen mit Motor und Strasse und einem langen Grenzübergang nach Kirgistan erreichen wir das auf 3’000 m gelegene Saray-Tash etwas verspätet erst am Abend.

Kilometer 9’945

Höhenbedingte Katerstimmung macht sich beim Aufstehen breit. Vor allem Feberns Kopf scheint nach wie vor keine Freude an der dünnen Luft zu haben. Wir setzen uns in den Panda und fahren 50 Meter, danach ist auch schon wieder Schluss. Ein neuer Plan muss her: Alles was uns in Richtung Norden bringt, ist uns dienlich – wir sind auch bereit etwas Geld dafür in die Hand zu nehmen. Wir halten das erste vorbeifahrende Fahrzeug an: Ein Lieferwagen voller Kirgisen und Kirgisinnen. Für das Abschleppen ins nächste Dorf verlangen sie 100$. Wir bieten 100$ für bis an die Grenze, 50$ für das nächste Dorf. Sie willigen auf letzteres ein und nehmen ein massives Drahtseil hervor, das mittels Telefondraht mit dem Panda verknotet wird. Mätteli steigt in den Lieferwagen. Faben und Momo bleiben im Panda. Ziemlich zügig fährt das Gespann auf den nur wenige Kilometer entfernten Pass, der auf über 4600 m.ü.M liegt – Der höchste Punkt unserer ganzen Rally ist erreicht! Der Lieferwagenfahrer hält an, löst den Panda von seinem Gefährt und meint, zumindest bergab werde er es wohl alleine schaffen. Der Panda fährt – wie immer nach dem Abschleppen – glückselig los und meistert die nächsten 70 Kilometer wieder aus eigener Kraft. Mätteli und der Lieferwagen versuchen derweil mit dem Panda Schritt zu halten.

444A0884
Bei diesen Steigungen rattert der Panda ohne aufzumucken.

Bei der ersten längeren Steigung wieder das altbekannte Problem: Motorstottern, Leistungsschwund. Der Lieferwagen nimmt den Panda für einen Kilometer in seinen Schlepptau, danach geht es wieder bergab. Der Lieferwagenfahrer hat mittlerweile bemerkt, dass dies einfach verdientes Geld ist und bietet an, uns bis nach Osch zu folgen, damit er uns im Falle eines Falles den Hügel hochziehen kann. Der Panda fährt wieder aus eigener Kraft, sogar bis zur Tajikisch-Kirgisischen Grenze, die auf einem Pass liegt. Dort wird der Lieferwagenfahrer ungeduldig und fordert nun 70$ ein: 50$ für ins Dorf, 20$ an die Grenze. Da wir beim ursprünglichen Deal von Dauerabschleppen ausgegangen sind, weigern wir uns, einen derart hohen Betrag für ein Begleitfahrzeug zu zahlen, das erst noch hinterherhinkt. Wir geben ihm widerwillig 20$, er trottet händeverwerfend davon. Wir sammeln ein letztes Mal unsere Kräfte, um endlich aus Tajikistan raus zu kommen. Zuerst folgt eine „registration“, die 80 Sumoringerli verschlingt. Mätteli, der ja von sich Behauptet, mittlerweile sämtliche Nervosität bei Grenzübergängen abgelegt zu haben, ist uhueren nervös angespannt, da er mit Doblo selig eingereist ist und nun ohne Fahrzeug ausreist. Alles verläuft rund, wir erhalten die Ausreisestempel. Nur noch ein Hinderniss liegt zwischen uns und dem Verlassen Tajikistans: 60 Höhenmeter bis zur Passhöhe und natürlichen Grenze zu Kirgistan. Auf der Strecke dorthin muss Fäberlen den Pandino drei Mal neu starten (ein anspruchsvolles und durchdachtes Prozedere mit einer genau definierten Reihenfolge von Aus- und wieder Einschalten von verschiedenen Fahrzeugkomponenten). Irgendjemand oder irgendetwas will uns in diesem Land behalten. Mit Müh und Not erreichen wir unser Ziel. Wir haben es geschafft!

444A0888
Momo klettert mit seiner Grenzeuphorie wie ein Steinbock.

Tajikistan hat uns viele Eindrücke und Emotionen beschert, aber auch viele Nerven gekostet. Wir sind froh, nach 12 Tagen ein Land abhaken zu können.

 

<<< NeuerÄlter >>>

20 Antworten auf “Pleite mit Pannen-Panda im Pamir: 8’642 km – 10’050 km”

  1. I gloube dir müesst am SAN MAURO widermau e grösseri Opfergab gäh!!!
    I dänke a öich, dir schaffit das! Gueti Besserig de 3 Patiänte!

    Like

  2. Wieder super spannend, wie der beste Krimi. Und der cliff-hanger am Schluss ist wirklich grosse Klasse! Wir alle drücken die Daumen dass sich die verschiedenen Probleme schnell lösen lassen nach dem Motto, immer wenn du denkst es geht nicht mehr kommt von irgendwo ein Lichtlein her …

    Like

  3. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr gerade irgendwie Zugriff auf Internet und damit auf diesen Kommentar habt: Der Eltern-Chat hatte eine Idee, wie vielleicht das Geldproblem gelöst werden könnte. Man könnte mit Western Union Geld an eine Bank etc. überweisen, man müsste aber dafür einen bestimmten Ort definieren. Meldet euch doch bei Yvonne, Destinys Mami oder gleich hier auf dem Blog, dann können wir schauen, wohin man Geld überweisen könnte :).
    PS: U natürlech no gueti Besserig em Febeler u em Metteler u em Pändu (wobi dr Letst mau nid so haubschwach söu tue…)

    Gefällt 1 Person

  4. Wie hier spannend und ausführlich geschildert wird, ist bei euch grad ein wenig der tadschikistanische Bergwurm drin… Gute Besserung den angeschlagenen Herren und Autos, und viel Glück bei der Schatz- resp. Geldsuche.
    Wir fiebern mit, lieber Fäbeler.
    Häbit Sorg.

    Gefällt 1 Person

  5. Und wir haben uns gefragt, wie ihr euch zu 7. + Gepäck in den Panda quetscht… Viel Erfolg für eure Weiterreise und gute Besserung allen Durchgefallenen. Meine Prognose (dass ihr es mit dem Panda kaum bis nach Prag schaffen werdet) habt ihr ja schon lange überschritten!

    Gefällt 1 Person

  6. …das sind Grenzerfahrungen…auch für mich daheim am live-Tracker und jetzt beim Lesen des Blogs! – Baldirantropfen – Ich wünsche dem Pandateam eine pannenfreie Weiterfahrt, gute Besserung und weiterhin starke Nerven und Durchhaltewillen! …und den Doblowaisen eine gute Heimreise!

    Gefällt 1 Person

  7. Das ist wirklich eine unglaubliche Geschichte, da ist jeder Abenteuer Roman „e Dräck dergäge“.
    Wünsche Allen viel Kraft und Durchhaltewillen.

    Gefällt 1 Person

  8. Brav, Pändeli, braaaaaaaaaaaav, bisch henne am Ufhole!!! Das ging ja noch mal ganz schön in die Höhe heute… wünsche allen einen gemütlichen Abend mit feinem Essen und eine geruhsame Nacht.

    Gefällt 1 Person

  9. …oh, das war wohl eine kurze Nacht – ihr seid ja schon bald in Almaty beim restlichen Team (ja, das Buschtelefon), und seid nun schneller als euer Zeitroutenplan! Kann kaum glauben, dass es mit dem Pändeli so gut läuft, nach allem was vorher mit ihm geschah – bin seeeeeeeeeeeehr gespannt auf den nächsten Blog! Weiterhin alles Gute!!! Und wie Marianna frage ich: WO IST SAN MAURO?

    Gefällt 1 Person

  10. @Baptiste: höhö, einen auf Mongol-Rally-Virtuality-Reality spezialisierten? Im Ernst, ist tatsächlich ein neues Thema, wie man umgeht mit dem virtuellen Dabeisein eines solches Abenteuers von nahen Angehörigen. Früher haben wir Adieu gesagt (a dieu) und auf Wiedersehen. Dabei vertraut, dass alles gut läuft. Klar, vertrauen kann man auch heute. Immerhin. Auch wenn zwischendurch so einiges angetriggert wird… kurz: das Ganze ist ein Abenteuer auch für die Zuhausegebliebenen.
    Danke, ihr cleveren Rallyers. Ihr macht das super!

    Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: